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Am 15.10.2015 fanden Dreharbeiten des Bayerischen Rundfunks bei uns auf dem Sägewerksgelände statt. Die Sendung Unser Land veröffentlichte einen Beitrag am 30.10.2015 zum Thema "Sturmholz - wie funktioniert die Nasslagerung? Das Sägewerk ist für 1:30 Minuten zu sehen. Nachfolgend die Veröffentlichung auf der Homepage des Bayerischen Fernsehens.
Sturmholz - Wie funktioniert die Nasslagerung?
Die Lage am Holzmarkt ist schwierig geworden: Der trockene Sommer - und davor Sturm Niklas - haben dazu geführt, dass mehr Holz verkauft wurde, der Preis ist dementsprechend gesunken. Da wäre es von Vorteil, wenn man sein Holz einfach aufheben und zu einem günstigeren Zeitpunkt verkaufen könnte. Und wenn man es richtig anstellt, ist das sogar möglich...
Video https://www.youtube.com/watch?v=iFitzaRI7Eo
Sturm Niklas: Sägewerke vor dem Kollaps
"Wenn viel Holz in einer kurzen Zeit anfällt, dann ist das für ein Sägewerk schlecht, die haben ja auch einen Dauerbetrieb, die sind auf eine kontinuierliche Holzanfuhr angewiesen. Bei Niklas war es besonders schlimm, dass er gekommen ist, als der Wintereinschlag in den Wäldern bereits beendet war: Die Lagerhaltung bei den Sägewerken war maximal, und dann kommt eine Sturmmenge, die nicht mehr aufgenommen werden kann." Heinz Utschig, Bayerische Staatsforsten, Forstbetrieb Wasserburg
Nasslagerung von Holz
Die bayerischen Staatsforsten sind inzwischen auf solche Fälle vorbereitet. In der Nähe von Burghausen wurde mitten im Wald ein Nasslager für Rundholz eingerichtet. 200.000 Stämme, also über 2.000 LKW-Ladungen Holz, wurden dort nach Niklas eingelagert. Aber warum werden die Stämme mit Wasser bespritzt - wird das Holz dadurch nicht modrig?
Wenn nass, dann aber richtig
"Das Holz vermodert im Wasser nur, wenn immer wieder Luft an das Holz hinkommt. Das besondere an einem Nasslager ist, dass das Holz dauerfeucht ist, d.h. dass alle Zersetzungsprozesse durch die Wassersättigung aufgehoben sind. Diese Dauerberegnung bewirkt, dass das Holz wassergesättigt ist, also dass weder Insekten an dem Holz nagen können, das Pilze das Holz nicht zersetzen können, dass Bakterien nicht am Holz arbeiten können." (Heinz Utschig)
Entscheidend ist, dass permanent bewässert wird, mit etwa 80 Liter Wasser pro Sekunde, die zum Holzlager gepumpt werden. Das Lager sollte auf kiesigem Untergrund stehen, damit das Wasser wieder gut versickern kann. Pumpen und Leitungen müssen regelmäßig überprüft und gewartet werden.
Gutes Holz für hohe Ansprüche
Sinn und Zweck der Zwischenlagerung von Holz im Nasslager ist, dass die Stämme dann verkauft werden können, wenn Nachfrage und Preis wieder gestiegen sind. Ein guter Kunde des Forstbetriebs ist das Sägewerk Baumgartner. Der Seniorchef weiß, dass Stamm-Holz eine verderbliche Ware ist, wenn es zu lange auf dem Trockenen liegt:
"Wenn das trocken gelagert ist, dann verfärbt es sich ... es ist keine Wertminderung ... aber der Kunde will aber absolute Top-Ware haben. Es wird keine Verfärbung mehr akzeptiert." (Georg Baumgartner, Sägewerk, Polling, Lkr. Mühldorf a. Inn)
Die Stämme aus dem Nasslager, die das Sägewerk verarbeitet, sind einwandfrei. Das Holz ist am Rand zwar etwas feucht; aber der schwarze Ansatz der Stämme reicht nur ein paar Millimeter ins Holz hinein, und auch der feuchte Streifen am Rand der Bretter bedeutet keinen Qualitätsverlust - praktisch ist die Ware nicht von konventionellem Holz zu unterscheiden.
Wie steht es um die Wirtschaftlichkeit?
Nassholz muss öfter transportiert werden, es fallen Kosten für Strom, Wasser und die Wartung der Anlage an. Ob der Holzpreis wieder so weit steigt, dass sich das wirklich rechnet, ist eigentlich nicht vorhersagbar. Aber es gibt noch einen anderen Effekt:
"Ein ganz wichtiger Effekt von so einem Nasslager ist, dass man dieses Holz aus dem Markt bringt, dass man es nicht in dem Moment auf den Markt werfen muss, wenn die Sägewerke nach so einem lokalen Sturmereignis z.B. schon sehr viel Holz haben. Ich kann mir dieses Holz aufsparen für eine Zeit, wo es weniger Holz gibt, dann ist das schon mal eine Marktberuhigung und damit eine Preisberuhigung." (Heinz Utschig)
Die Preise sind zwar immer noch schlecht, dennoch wird Heinz Utschig die Stämme aus dem Nasslager bald verkaufen - damit wieder Platz ist für den nächsten Sturm...
Quelle: http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/unser-land/landwirtschaft-und-forst/nasslagerung-von-holz100.html